Blaue Stühle

„Spiritualität als roter Faden im Leben - Jeder wirkt und knüpft sein eigenes Muster.“

Durch die Trauer- und Hospizbewegung nimmt Spiritualität heute einen immer entscheidenderen Stellenwert ein. Spiritualität ist ein Begriff, der einlädt statt auszuschließen, und gerade dies erscheint nötig in einer Welt, in der Menschen einander mit ganz verschiedenen Glaubensperspektiven und -überzeugungen und auch Glaubenstraditionen begegnen. Doch was genau bedeutet Spiritualität im praktischen Umgang mit den Menschen, die wir begleiten. Wie erfahren wir unseren eigenen spirituellen Weg und wie öffnen wir uns zunächst fremden Impulsen anderer Glaubensrichtungen. Da es viele Wege gibt, wirkt und knüpft jeder sein eigenes Muster.

Spiritualität als roter Faden - Jeder wirkt und knüpft sein eigenes Muster.

Hauptreferent der 4. Hattinger Tagung zur Trauerarbeit ist Prof. Dr. Traugott Roser: Inhaber der ersten Professur für Spiritualität an der medizinischen Fakultät München. Seit 2013 hat er die Professur für Praktische Theologie, Fakultät für Ev. Theologie, an der Universität Münster inne. Seine Schwerpunkte sind Seelsorgetheorie und –praxis, Spiritual Care, Religion im Film.

Buntgemischte Workshops rund um das Thema Spiritualität

Im Laufe der Tagung wird es vielfältige Workshops geben, an denen die Interessierten teilnehmen können.
 
Südamerikanische Spiritualität am Beispiel Chiles 
 
Eine Symbiose zwischen dem katholischen Glauben der spanischen Eroberer und dem pfingstlichen Erleben der protestantischen Einwanderer: „Me toca el espirito“ – Mich berührt der Heilige Geist – Eine Erfahrung, die nicht nur die pfingstlichen Kreise erfasst.
 
Gott ist ein Künstler 
 
Die Verwandtschaft zwischen Malerei und Spiritualität besteht darin, in Versenkung, Ritualen, Übungen und Spiel Gott als sprudelnde, heilsame und inspirierende Quelle zu erfahren. Wir erleben Einflüsse „von oben“, indem wir uns, mit dem Fokus auf unser Innerstes, diesen öffnen. Hierbei kommt es auf den kreativen Prozess an und nicht auf das Ergebnis.
 
Alles beginnt mit der Sehnsucht ... immer ist im Herzen Raum für mehr (Nelly Sachs)
 
Die Zeit der Trauer ist eine besondere Zeit für jede und jeden, der in und mit ihr lebt und arbeitet. Dabei kann die persönliche Spiritualität der Betroffenen eine wichtige, förderliche Ressource in der Hinwendung zum Lebendigen sein und im Herzen „Raum für mehr“ eröffnen. Dieser Workshop entfaltet aus dem Nachdenken über christliche Spiritualität konkrete Impulse für die persönliche Praxis.
 
„Bin geborgen wie im Sturm eine Feder“ – Achtsamkeit als Anker im Alltag
 
In der Begleitung sterbender Menschen werden wir immer wieder mit großem Leid konfrontiert und in manchen Situation geraten wir innerlich selbst in Not. Wie gelingt es, uns in diesen Momenten offen und präsent zu bleiben für das Verletzbare und Unverwundbare? Achtsamkeit ist ein Übungsweg; im Workshop wollen wir einige Schritte gemeinsam gehen.
 
„Ohrenlichter“
 
Märchen machen Musik – Musik macht Märchen. Der Workshop lädt zum Ausprobieren und Improvisieren ein.
 
„Spiritualität ist gestaltete Aufmerksamkeit“ (Fulbert Steffensky)
 
Wir spüren einem biblischen Text nach mit Leib und Seele, lassen ihn in Spiel, Tanz und Gebet Gestalt gewinnen. Mit Elementen aus dem Bibliodrama und aus dem Kreistanz begeben wir uns auf den Weg, Spiritualität körperlich auszudrücken.
 
Gott begegnen – ganz persönlich
 
Da wir alle von Gott geschaffen sind, gibt es vielfältige Wege, durch „Spiritualität“ Gott zu begegnen. Mithilfe praktischer Impulse aus der biblischen Tradition und der Geschichte der Kirche lädt der Workshop ein, die Spiritualität zu entdecken, die zur eigenen Persönlichkeit passt.
 
Der Kurs richtet sich an Interessierte und Mitarbeitende der Trauerarbeit, an Hospizmitarbeiter/innen und Seelsorger/innen, ebenso an Trauernde, die in ihrer Trauer schon ein Stück weit vorangeschritten sind sowie Menschen, die an dem Thema „Spiritualität“ interessiert sind.
 
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