Fortbildungssymposium für Ärzte/innen und Psychologische Psychotherapeuten/innen und Angehörige anderer medizinischer Fachberufe


"Den Tod erlebt man nicht - Die Trauer schon"

 
Ratlosigkeit und unangenehme Situationen in Patientenzimmern, Arztpraxen und bei Hausbesuchen sind oft an der Tagesordnung, wenn ein Patient stirbt und Angehörige zurückbleiben. Tod und Trauer um Tote sind kein Bestandteil der Ausbildung in heilenden Berufen.

Dennoch kommen Ärztinnen und Ärzte im Alltag nicht um Situationen herum, in denen Sterbende und Angehörige Verstorbener Gesprächspartner sind. Sie bedürfen empathischer Reaktion.

In dieser Fortbildung soll der Umgang mit Hinterbliebenen aus vier Lebensabschnitten im Vordergrund stehen. Empathie und Kommunikationsfähigkeit sind dabei die Kompetenzen, auf die es ankommt.

Zwar ist das Alter eines Sterbenden nicht ausschlaggebend für den Grad der Trauer der Hinterbleibenden, aber es ist sinnvoll, sich mit Verlustgefühlen, Wünschen und typischen Reaktionen verschiedener Lebenssituationen auseinanderzusetzen, um handlungsfähig zu bleiben.

Die Akademie für medizinische Fortbildung der ÄKWL und der KVWL und die Trauerarbeit Hattingen e. V. heißen Sie zu dem Symposium in Hattingen herzlich willkommen.
 

Inhalte der Tagung


Die Veranstaltung öffnet mit einem musikalischen 'Get together'. Eine Einleitung und ein Schlusswort wird es durch Prof. Dr. med. Andreas Tromm geben. Die vier Vorträge des Fortbildungssymposiums sind:
 
Letzte Hilfe: Sterben im Krankenhaus - Pfrn. i.R. Sylvia Wiederspahn, Wuppertal
Die Trauerforscherin Dr. Ruthmarijke Smeding nennt die Zeit zwischen Tod und Beerdigung „Schleusenzeit“. In dieser Zeit begegnen sich professionelle Begleiter/innen – etwa ärztliches Personal – und Trauernde auf „natürliche“ Weise. Das Modell „Trauer erschließen“ wird mit Schwerpunkt auf die Chancen der „Schleusenzeit“ für professionelle Begleiter/innen vorgestellt.
 
Do’s und Don’ts am Sterbebett - Prof. Dr. theol. Desmond Bell, Bochum
Die Begegnung mit dem Tod führt uns am Sterbebett in besonderer Weise an die Grenzen des menschlich Machbaren. Wie ist es vor diesem Hintergrund möglich, sterbenden Menschen und ihren Angehörigen mit „Lebensende-Kompetenz“ zu begegnen? Und wie kann diese Kompetenz in der ärztlichen und therapeutischen Praxis konkret umgesetzt werden?
 
Wenn ein schwerbehindertes Kind stirbt - Dr. med. Sabine Busse, Aachen
Manchmal erweist sich schon bald nach der Geburt, dass ein Kind nicht „normal“ aufwachsen wird, sondern einer schweren Erkrankung oder Behinderung wegen nicht lange zu leben hat. Palliative Betreuung für das Kind und dessen Eltern steht unter Umständen eine lange Zeit im Lebensmittelpunkt. Die Kommunikation mit den Eltern ist in dieser Phase entscheidend für die Auseinandersetzung mit der besonderen Situation. In dieser Arbeitseinheit wird berichtet, was Familien geholfen hat.
 
Glücklose Schwangerschaft Anja Spilker, Wuppertal
Wenn ein Kind fehl oder verstorben geboren zur Welt kommt, zerstört dies Träume, Hoffnungen und Planungen im Hinblick auf die Zukunft der Eltern. Kenntnisse über rechtliche Rahmenbedingungen des Personenstandsgesetzes und dessen Auslegung, eine würdevolle Sprache sowie ein liebevoller Umgang mit dem verstorbenen Kind helfen, die Eltern in ihrem Trauerbearbeitungsprozess zu unterstützen.
 

Referent/innen der Tagung


Sylvia Wiederspahn ist ehrenamtliche Hospizbegleiterin, Kursleiterin bei Letzte Hilfe und Pfrn. i.R. im Christlichen Hospizdienst im Wuppertaler Westen.

Prof. Dr. theol Desmond Bell ist an der Ev. Hochschule Rheinland-Westfalen- Lippe in Bochum im Fachbereich Soziale Arbeit, Bildung und Diakonie tätig.

Dr. med Sabine Busse ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin am Palliativmedizin Universitätsklinikum Aachen.

Anja Spilker ist Leiterin der Bethanien-Sternenkinderambulanz in Wuppertal.
 

Wissenschaftliche Organisation und Leitung

 
Prof. Dr. med. Andreas Tromm ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Ev. Krankenhaus Hattingen gGmbH und Vorsitzender der Trauerarbeit Hattingen e.V.

Annedore Methfessel ist evangelische Theologin und Pastoralpsychologin, Lehrsupervisorin DGfP und hat die Geschäftsführung der Trauerarbeit Hattingen e.V. inne.
 
Beate Haude ist Schulreferentin des Evangelischen Kirchenkreises Wuppertal.
 
Elisabeth Borg ist Leiterin des Ressorts Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe.
 
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