Fortbildungssymposium für Ärztinnen und Ärzte, Pflegende, Seelsorgerinnen und Seelsorger und Interessierte

Nächster Termin: 06.11.2024 | 14.30 - 19.00 Uhr Aus- und Fortbildung | Interessierte und Unterstützer |


„Sterben ist mein Gewinn.“ Über das Enden des Lebens

 
Da der eigene Tod nicht Gegenstand eigener Reflexion werden kann, wird er in seiner Rätselhaftigkeit am liebsten ganz verdrängt. Das Enden des Lebens ist für die meisten Menschen ein unbekanntes Feld. In einer Trauermesse des Komponisten Heinrich Schütz im 17. Jahrhundert zur Beerdigung seines Landesherren verwendet Schütz den biblischen Gedanken „Sterben ist mein Gewinn“ (Phil1,21). Das dürfte das erstaunlichste Lob des Sterbens sein, das man sich angesichts des Todes vorstellen kann.

Diese Tagung für Ärzt:Innen, Pflegende und Seelsorger:Innen aus dem Hospizbereich versucht, das Sterben aus vier Perspektiven zu beleuchten: Wie es von außen wahrnehmbar vor sich geht, wie es aus der Sicht der Beauftragten für Organtransplantation ein Ende findet, wie es theologisch interpretiert wird und wie es sich für eine Mutter beim Tod der Tochter anfühlt. Die grundverschiedenen Herangehensweisen an das Sterben haben zum Ziel, die eigene Perspektive erweitern zu lernen und den Tod ein wenig näher an das eigene Bewusstsein kommen zu lassen.

Die Akademie für medizinische Fortbildung der ÄKWL und der KVWL und die Trauerarbeit Hattingen e. V. heißen Sie zu dem Symposium in Hattingen herzlich willkommen.
 

Inhalte der Tagung


Die Veranstaltung öffnet mit einem musikalischen 'Get together'. Eine Einleitung und ein Schlusswort wird es durch Prof. Dr. med. Andreas Tromm geben. Die vier Vorträge des Fortbildungssymposiums sind:
 
Wie geht Sterben? - Katharina Ruth
Gibt es ein gutes Sterben? Und inwieweit können wir dieses von außen beeinflussen? Können wir uns selbst auf unser eigenes Sterben vorbereiten und gelingt es dann besser? Mit ihren Erfahrungen aus dem Krankenhaus, dem Altenheim und der Perspektive der Hospizarbeit geht die Referentin diesen Fragen nach.
 
Sterben: Schicksal, Zumutung und Aufgabe - Prof. Dr. theol. Desmond Bell
Sterben ist nicht nur ein Teil des natürlichen Lebens, das durch einen gleichmütigen Kreislauf von Werden und Vergehen gekennzeichnet wäre. Beim Thema Sterben bekommen wir es auch mit Fragestellungen zu tun, die auf die lebensbestimmende Macht des Todes, das endgültige Scheitern von Hoffnung und die ungewisse Kontinuität des Menschseins verweisen. Was theologisch über das Sterben zu sagen ist, hängt demnach auch damit zusammen, was theologisch über den Menschen, sein Verhältnis zur Welt und sein Vertrauen auf Gott zu sagen ist.
 
Postmortale Organspende - Holger Kraus
Auf eine postmortale Organspende kann man sich so gut wie nicht vorbereiten. Wenn dann kein Organspendeausweis vorliegt und der Wille unbekannt ist, müssen Angehörige entscheiden, ob im Falle des irreversiblen Hirnfunktionsausfalles Organe entnommen werden dürfen oder nicht. Was für die Organempfänger ein Segen ist, bedarf aber für den potentiellen Spender sorgfältiger Reflexion: stört eine Organentnahme Sterbevorgänge? Wann ist ein Mensch unwiederbringlich tot?
 
Vom Sterben meiner Tochter Anne Schneider
Egal, wie professionell man mit Fragen über Leben und Tod umzugehen gelernt hat – alles ist anders, wenn die eigene Tochter im Sterben liegt. Was in dieser Situation Halt gegeben hat, aber auch neue Fragen und Perspektiven hervorbrachte, wird ebenso zur Sprache kommen wie die unerwarteten Einblicke in die Besonderheit eines Todes im Krankenhaus.
 

Referent/innen der Tagung


Katharina Ruth, Leiterin des Hospizdienstes „Die Pusteblume“, Wuppertal

Prof. Dr. theol. Desmond Bell, Fachbereich Soziale Arbeit, Bildung und Diakon, Ev. Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Bochum


Holger Kraus, Organspende-Koordinator, Uniklinik Essen

Anne Schneider, Lehrerin i.R. und Autorin, Essen

 

Wissenschaftliche Organisation und Leitung

 
Prof. Dr. med. Andreas Tromm, niedergelassener Facharzt für Innere Medizin/Gastroenterologie, Hattingen, Vorsitzen- der Trauerarbeit Hattingen e.V., Hattingen

Annedore Methfessel, Evangelische Theologin und Pastoralpsychologin, Lehrsupervisorin DGfP, Geschäftsführung Trauerarbeit Hattingen e. V., Hattingen

Beate Haude, Schulreferentin des Evangelischen Kirchenkreises Wuppertal

Elisabeth Borg, Leiterin Ressort Fortbildung, Ärztekammer Westfalen-Lippe, Münster
 
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